François Biltgen au sujet du système de navigation par satellite européen, Galileo, et de l'ESA

Michèle Gantenbein: Was bedeutet die Entwicklung des Navigationssytems Galileo für Europa?

François Biltgen: Für Europa bedeutet dies in erster Linie politische Visibilität. Europa muss eine Antwort auf das amerikanische GPS haben. Nicht nur, um mit den USA zu konkurrieren, sondern um damit neue wirtschaftliche Aktivitäten aufzubauen. An das Navigationssystem müssen sich innovative Dienstleistungen anfügen.

Michèle Gantenbein: Welche Dienstleistungen wären das?

François Biltgen: Die beiden Luxemburger Firmen SES Astra TechCom und Hitec Luxembourg haben drei Galileo-Antennen gebaut und damit ihr Know-how auf diesem Gebiet unter Beweis gestellt. In Luxemburg haben wir demnach eine kleine Weltraumindustrie. Die kann sich noch weiterentwickeln. Auch im Banken- und Finanzbereich können sich neue Dienstleistungen entwickeln, in denen Sicherheit eine wichtige Rolle spielt. Ich denke dabei an die Sicherheit beim Datentransfer. Im Übrigen gibt es ein Partnerschaftsabkommen zwischen der Uni Luxemburg und der SES für gemeinsame Projekte im Bereich "Security, reliability and trust". Die SES wurde gegründet, damit Luxemburg sich aus der Abhängigkeit von der Stahlindustrie löst. Nun müssen wir uns aus der Abhängigkeit vom Finanzsektor lösen. Dazu muss Luxemburg neue Kompetenzbereiche erschließen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnologien oder der Biotechnologien.

Michèle Gantenbein: Welche Bilanz ziehen Sie aus fünf Jahren Esa-Mitgliedschaft?

François Biltgen: Luxemburg hat einen Platz in der Europäischen Raumfahrtbehörde. Die Esa hat den Betrieb der Bodenstation in Redu einer Luxemburger Firma anvertraut. Luxemburg ist im Antennenbau an der Weltspitze. Wir verfügen über Know-how und sind weltweit dafür anerkannt.

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