Luxemburger Wort: Inwiefern sind Koproduktionsabkommen, wie das mit der Schweiz, wichtig für den Luxemburger Filmsektor?
François Biltgen: Sie sind wichtig, da sie unseren Produzenten eine gewisse Rechtssicherheit geben. Diese können durch den so geschaffenen Rahmen mit einem ausländischen Partner zusammenarbeiten und beide können von den Hilfen ihrer bezüglichen Länder profitieren. Mit manchen Ländern und Regionen bedarf es hierbei keines offiziellen Abkommens, mit anderen schon. Je mehr internationale Zusammenarbeit dieser Art es gibt, umso systematischer und routinierter werden unsere Koproduktionen werden.
Luxemburger Wort: Wie ist Luxemburg - was staatliche Hilfen anbelangt gegenüber der stetig steigenden Konkurrenz aufgestellt?
François Biltgen: Ich bin der Meinung, dass wir auf diesem Gebiet durchaus wettbewerbsfähig sind. Dies sollte uns jedoch nicht davon abhalten, genau zu beobachten, was in unserem Umfeld passiert. So haben wir beispielsweise ein genaues Auge auf die Überarbeitung des "Crédit d'impôts"-Systems unserer französischen Nachbarn. Wir verfügen selbst über zwei Arten von Förderungen - die "certificats d'investissement audiovisuel" und die "aides financières sélectives" -, die derzeit gut funktionieren, doch die Welt des Films ist nicht erstarrt, also muss man achtsam bleiben und, wenn nötig, punktuell nachbessern. Genau hier ist der ständige Dialog mit den Produzenten unerlässlich.
Luxemburger Wort: Gibt es Neues im Dossier der Studios in Düdelingen?
François Biltgen: In der Regierungsdeklaration wurde klar festgehalten, dass wir in Betracht ziehen, nach den notwendigen Sanierungsarbeiten auf dem ehemaligen Düdelinger Arbed-Gelände Studios einzurichten. Das Dossier ist mittlerweile analysiert und wir werden dem Regierungsrat bald einen konkreten Kostenpunkt mitteilen können. Bis Ende 2011 wird dann eine definitive Entscheidung getroffen.